Lebensversicherer – Garantieverpflichtungen gefährdet?

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Lebensversicherer in Deutschland – sind die Garantieverpflichtungen gefährdet? Durch die angespannte wirtschaftliche und finanzielle Lage bedingt, fragen sich viele der Versicherten ob die Altersvorsorge noch die versprochenen Garantien geben kann. Besonders die Auswirkungen durch die Corona-Wirren haben viele Fragen aufgeworfen, nicht zuletzt weil auch die Zinsen für Anlagen deutlich zurück gegangen sind. Die Frage die sich stellt: Wie finanzstark sind die deutschen Lebensversicherer? Eine aktuelle Analyse zeigt wie es um die deutschen Lebensversicherer und die Garantieverpflichtungen steht.

Lebensversicherer - Garantieverpflichtungen gefährdet?

Lebensversicherer – Garantieverpflichtungen gefährdet?

Lebensversicherer – wie steht es um die Finanzkraft der Unternehmen

Das Frankfurter Unternehmen Policen Direkt hat erneut die Finanzkraft der deutschen Lebensversicherer unter die Lupe genommen. Die Zeit der Auswirkungen der Corona-Pandemie haben die deutschen Versicherer im Prinzip gut überstanden. Allerdings drückt das niedrige Zinsniveau auf die Finanzkraft der Unternehmen. Subventionen sind notwendig bei mehr als 33 Prozent der Unternehmen.

Garantieverpflichtungen – können diese eingehalten werden

Ein nicht unerheblicher Teil kann die benötigten Garantieverpflichtungen nicht aus den erwirtschafteten Erträgen stemmen. Es ist zwingend notwendig vorhandene Rücklagen zu nutzen. Henning Kühl, Chefaktuar von Policen Direkt erklärt: „Angesichts der Corona-Pandemie ist es positiv, dass sich die Ergebnisse nur wenig zum Vorjahr verändert haben. Bei den meisten Lebensversicherern reichen jedoch die Erträge gerade, um die Garantien stabil zu bedienen“.

Gesetzlich vorgeschriebene Zinszusatzreserve

Die Ergebnisse der Analyse zeigen – dass 33 Unternehmen (entspricht 41 Prozent), die Mittel für die Garantien in ihren Verträgen sowie der gesetzlich vorgeschriebenen Zinszusatzreserve (ZZR) aus anderen Töpfen als aus den Kapitalgewinnen entnehmen müssen. Dazu zählen etwa Einnahmen aus der Risikoabsicherung und der Verwaltung. 2019 hatten nur 24 Versicherer die Garantieanforderungen quer subventionieren müssen.

Rückstellung für Beitragsrückerstattung

Ein weiterer wichtiger Punkt: „44 Gesellschaften weisen nur eine „Finanzstärke-Quote“ von 105 Prozent auf. Diese können die garantierten Leistungen laut Policen Direkt zwar noch sicher finanzieren, mussten die Zuweisungen an die Rückstellung für Beitragsrückerstattung (RfB) jedoch senken. Das werde nicht ohne Auswirkungen auf die Überschussbeteiligungen bleiben“. (AH)

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